Soziokratie & andere gemeinschaftliche Organisationsformen

Soziokratie ist ein Organisationsmodell, das auf Gleichwertigkeit, Transparenz und kollektiver Entscheidungsfindung basiert. Es fördert die Beteiligung aller Mitglieder einer Organisation an wichtigen Entscheidungen und zielt darauf ab, die Effektivität und Zufriedenheit innerhalb der Gruppe zu erhöhen. Die Methode wurde von dem niederländischen Ingenieur Gerard Endenburg entwickelt und basiert auf den Prinzipien von Konsent (Zustimmung), Kreisen und Doppelter Verknüpfung (Verbindung von Kreisen durch gewählte Vertreter*innen).

In einer soziokratischen Organisation werden Entscheidungen nicht durch Mehrheitsentscheidungen, sondern durch Konsent getroffen, was bedeutet, dass Vorschläge so lange diskutiert werden, bis keine schwerwiegenden Einwände mehr bestehen. Dies führt zu Entscheidungen, die von allen Beteiligten getragen werden und somit eine höhere Akzeptanz und Umsetzungssicherheit haben. Die Struktur von Kreisen ermöglicht es, dass jede*r in der Organisation eine Stimme hat und gehört wird, während die doppelte Verknüpfung sicherstellt, dass Informationen und Entscheidungen zwischen den verschiedenen Kreisen effektiv ausgetauscht werden.

Praxisbeispiel:

Soulproducts, ein Berliner Unternehmen das nachhaltige Trinkflaschen produziert, ist ein Paradebeispiel für die Anwendung soziokratischer Prinzipien in der Unternehmensführung. Das Unternehmen hat sich der Transparenz, Gleichwertigkeit und nachhaltigen Entwicklung verschrieben und nutzt Soziokratie, um diese Werte in der täglichen Praxis zu leben.

Bei soulproducts wird jedes Teammitglied in Entscheidungsprozesse eingebunden, und alle relevanten Informationen werden transparent geteilt. Entscheidungen werden durch Konsent getroffen, wodurch alle Mitarbeiter*innen die Möglichkeit haben, ihre Perspektiven und Bedenken einzubringen. Dies führt zu einer hohen Identifikation der Beschäftigten mit den Unternehmenszielen und fördert ein starkes Gemeinschaftsgefühl.

Ein weiteres zentrales Element bei soulproducts ist die Kreisorganisation. Das Unternehmen ist in verschiedene Kreise unterteilt, die jeweils spezifische Aufgabenbereiche abdecken, wie zum Beispiel Marketing, Produktion oder Finanzen. Jeder Kreis arbeitet autonom und trifft Entscheidungen in seinem Verantwortungsbereich, während übergreifende Themen in gemeinsamen Meetings besprochen werden. Die doppelte Verknüpfung sorgt dafür, dass mindestens zwei Mitglieder aus jedem Kreis an diesen übergreifenden Treffen teilnehmen, wodurch eine effektive Kommunikation und Koordination gewährleistet wird.

Soziokratie & andere gemeinschaftliche Organisationsformen

Praxisbeispiel:

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