Commoning beschreibt das kollektive Handeln und die gemeinschaftliche Verwaltung von Ressourcen durch eine Gruppe von Menschen. Es basiert auf den Prinzipien der Zusammenarbeit, des gegenseitigen Vertrauens und der gemeinsamen Verantwortung. Durch Commoning werden Ressourcen wie Land, Wasser, Wissen oder Infrastruktur nicht als individuelle Eigentumsobjekte, sondern als gemeinschaftliches Gut betrachtet und genutzt. Ziel ist es, nachhaltige und gerechte Alternativen zu kapitalistischen Marktmechanismen zu schaffen und die Bedürfnisse der Gemeinschaft in den Vordergrund zu stellen.
Das Dorf Pödelwitz in Sachsen ist ein Beispiel für Commoning. Die Bewohner*innen wehren sich gegen die Zerstörung ihres Dorfes durch den Braunkohleabbau und haben gemeinschaftlich verschiedene Projekte zur Erhaltung und nachhaltigen Entwicklung ihrer Heimat gestartet. Sie setzen auf gemeinschaftliche Entscheidungen und die kollektive Nutzung und Verwaltung von Ressourcen, um ein selbstbestimmtes und ökologisch nachhaltiges Leben zu ermöglichen.
Cecosesola in Venezuela ist ein Netzwerk von Genossenschaften, das ebenfalls Prinzipien des Commoning verfolgt. Hier arbeiten die Mitglieder in verschiedenen kooperativen Projekten zusammen, teilen Ressourcen und treffen Entscheidungen gemeinschaftlich. Cecosesola fördert den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Lebensmittelversorgung durch gemeinschaftliche Organisation und Verwaltung.